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Kein blasser Schimmer

Ein Stück Musiktheater für sehende und nicht-sehende Menschen Libretto: Norbert Ebel; Musik: Matthias Heep Besetzung: 2 Sänger (Sopran, Tenor), 2 Schauspieler (1 D, 1 H)

Co-Produktion Theater Kontra-Punkt Düsseldorf und ensemble für neue musik zürich Uraufführung: 10. Januar 2003 in Zürich, 9. Februar 2004 in Düsseldorf Aufführungsrechte bei den Autoren

(Bild: blasser schimmer 1.jpg)

Inhalt: Jo ist von Geburt an blind, aber sie weiß es nicht. Seit ihrer frühesten Kindheit wacht Hansmann, ihr Vater, ein reicher Manager, sorgfältigst darüber, dass ihre Behinderung ihr nicht zum Bewusstsein gelangt. Für jemanden wie ihn, für den Perfektion größtes Ideal ist, der der Erzeugung genmanipulierter Kinder ohne Makel keinerlei ethisch-moralische Skrupel entgegenbrächte, für den bedeutet ein behindertes Kind eine Katastrophe. Aber er liebt Jo von ganzem Herzen. Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma ist für ihn die Erschaffung einer künstlichen Welt, in der es den Seh-Sinn nicht gibt. Jedes unbedachte Wort, jede unachtsame Geste von anderen wie "Sieh mal einer an!" oder "Einen Augenblick bitte!" versucht er schon im Vorfeld zu verhindern. Behütet und umsorgt von fachkundigem Personal wächst Jo heran; in einem Zustand "glücklicher Unwissenheit", in einem goldenen Käfig. Hin und wieder spürt sie, dass sie anders ist als die Menschen, die sie umgeben, doch wie sollte sie es benennen? Die Handlung vollzieht sich an einem einzigen Tag, an dessen Ende sich Jo ihrer Unvollkommenheit bewusst werden wird - teils aus eigenem Antrieb, zunehmender innerer Unruhe, teils gelockt von einer immer gegenwärtigeren, fremden Außenwelt. Jan und Anne, zwei biedere Handwerker, beauftragt den maroden Zaun des Hansmann'schen Grundstücks in Stand zu setzen, sind die Repräsentanten dieser Außenwelt. Aus den unterschiedlichsten Gründen mischen sie sich in das friedliche Idyll des goldenen Käfigs ein...

Pressestimmen:

"Das Libretto von Norbert Ebel ist von schlichter poetischer Qualität. So wie Blinde ihre Bewegungsabläufe stereotyp wiederholen, so arbeitet er geschickt mit der Wiederholung von Sätzen. Die präzise Wortwahl und die nie gestelzten, aber sehr erhellenden Dialoge haben blinde Zuschauer schmunzeln lassen, und Sehenden wurde mit Wortspielen einiges aus der Welt der Blinden bewusst gemacht." (Züricher Oberländer)

"Das Stück ist eine einleuchtende, eingängige Parabel, die viel Raum für Situationskomik lässt." (BLICK, Zürich)

"Eine spannungsreiche Unterhaltung, die zum Sinnesaustausch zwischen Ohren- und Augenmenschen einlädt." (Neue Rhein Zeitung)